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Oster-Dampf im Krebsbachtal

30. 03. 2015

Mit einem ganz besonderen Angebot startet die Krebsbachtalbahn in die Fahrsaison 2015. Die sonst nur auf Ausflugsverkehr mit Dieseltriebwagen ausgerichtete Nebenbahn wird dieses Jahr mit einem dreitägigen Dampfzugverkehr beginnen. Vom 4. bis 6. April verkehrt nach einem festen Fahrplan eine preußische P8 mit historischen Plattformwagen zwischen Neckarbischofsheim Nord und Hüffenhardt.

Am Samstag erfolgt die Überführung des Zugs vom Eisenbahnmuseum in Heilbronn. Über Neckargemünd und Meckesheim geht es ins Krebsbachtal. Besonders interessant dürfte der Wechsel von der S-Bahn-Strecke im Schwarzbachtal auf die Nebenbahn in Neckarbischofsheim Nord sein. Hier werden die Weichen und Sicherungseinrichtungen noch von Hand bedient. Dann geht es mit viel Dampf auf eine Bergfahrt Richtung Hüffenhardt. Über 120 Höhenmeter führt hier die Strecke vom nördlichen Kraichgau hinauf zum Kleinen Odenwald.

Nach zwei Pendelfahrten zwischen Neckarbischofsheim und Hüffenhardt, die von interessanten Rangiermanövern begleitet sind, kehrt der Zug gegen 20.00 Uhr zum Lokschuppen in Hüffenhardt zurück. Hier erwartet die interessierten Gäste und Fotografen ein besonderes Ereignis. Bei Einbruch der Dunkelheit wird der Lokschuppen, Dampfzug und Esslinger Triebwagen zum stimmungsvollen Abschluss des Tages beleuchtet.

Am Ostersonntag und -montag stehen drei bzw. zwei Pendelfahrten auf dem Fahrplan. Die erste Fahrt um 10.24 Uhr ab der S-Bahn-Station Neckarbischofsheim Nord endet in Untergimpern. Wie im letzten Jahr sind die Kinder dort zur Ostereiersuche eingeladen. Um die Kirche und den Dorfbrunnen wird der Osterhase seine bunten Eier verstecken. Geschicklichkeits- und Wettspiele für die Kinder werden vom Förderverein Krebsbachtalbahn angeboten. Aber auch für die Erwachsenen ist gesorgt, die Schlepperfreunde und der Bürgerverein Untergimpern kümmern sich um die Bewirtung. Die Gastronomen entlang der Strecke haben sich ebenfalls auf die Besucher eingerichtet.

Wer will kann auch einen kleinen Osterspaziergang unternehmen. Vorschläge für Wanderungen hält der Förderverein Krebsbachtalbahn bereit.

In Hüffenhardt kümmert sich die Freiwillige Feuerwehr um das Wohlbefinden der Gäste. Zum Dampfzugspektakel mit seinem Rangierbetrieb gibt es noch die Möglichkeit historische Traktoren zu bewundern. Die Schlepperfreunde aus Waibstadt und Untergimpern werden ihre Fahrzeuge präsentieren und gerne weitere Informationen geben.

In Neckarbischofsheim startet die Feldbahn am Ostermontag ab 11.00 Uhr in ihre Saison. Wer eine Tageskarte für den Dampfzug vorweisen kann, darf kostenlos mitfahren.

Tagsüber kann man sich zwischen Neckarbischofsheim Nord und Hüffenhardt den Rauch der Dampflok auf den offenen Plattformen der Wagen um die Nase wehen lassen und ein Stück Eisenbahnromantik schnuppern. Die letzte Zugfahrt startet am Montag um 16.13 Uhr in Hüffenhardt und geht über Meckesheim und Neckargemünd wieder zurück nach Heilbronn, wo man gegen 19.30 Uhr eintreffen wird.

Fahrkarten für die Dampfzugfahrten gibt es ausschließlich im Zug. Hierbei gilt ein besonderer Tarif. Die Preise liegen zwischen 10 Euro für eine einfache Fahrt zwischen Neckarbischofsheim Nord und Hüffenhardt über 25 Euro für die Tageskarte bis hin zu 45 Euro für das gesamte Wochenende. Kinder bis 14 Jahre sind in Begleitung von Erwachsenen frei. Die Karten des öffentlichen Nahverkehrs sind an diesen drei Tagen nicht gültig. Auch Reservierungen sind nicht möglich.

Den genauen Fahrplan und weitere Informationen gibt es direkt vom Förderverein oder auf dessen Internetseite www.krebsbachtal-bahn.de. Über die Fahrplanauskunft der DB und des VRN kann man sich auch durchgehende Verbindungen direkt aus dem Heimatort heraussuchen lassen.


 

Informationen zum Zug:

Der Zug aus vier Plattformwagen wird von der 1921 gebauten preußischen Personenzuglokomotive 38 3199 (P8) des Süddeutschen Eisenbahnmuseums Heilbronn gezogen. Ihr Konstrukteur, Robert Garbe aus Berlin, schuf mit der P8 ein beliebtes Zugpferd, das sehr vielfältig eingesetzt werden konnte. So fand man sie im Personenzugdienst genauso wie im Eil- und Güterzugverkehr. Sogar im Rangierbetrieb konnte sie bestehen. Vor vier Jahrzehnten schied in Deutschland die letzte P8 aus. Bis dahin waren bei der Reichsbahn 3.438 Loks beschafft worden, davon standen 40 in Baden im Einsatz. In Heilbronn zählte man 1970 noch einen Bestand von 8 Dampfloks. Im Juni 1971 wurde die letzte P8 ausgemustert.

Genau 29 Jahre später, nämlich am 17. Juni 2000 kehrte mit der 38 3199 die Baureihe in das Betriebswerk in Heilbronn zurück.

Vom 4. bis 6. April verkehrt der Dampfzug des Süddeutschen Eisenbahnmuseums auf der Krebsbachtalbahn. Zur Vergrößerung des Platzangebots und als Rangierfahrzeug fährt bei den Pendelfahrten der Esslinger Triebwagen der Pfalzbahn mit. So hätte die Zugkombination in den späten 1950er Jahren unterwegs sein können - Eisenbahnromantik pur.